Satelliten-Navigation, Wetterdaten auf dem Handy und Kommunikation mit den entlegensten Teilen der Erde - dies steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts mittlerweile fast jeder und jedem zur Verfügung und wird täglich von vielen von uns ganz selbstverständlich genutzt. Gerne wird dabei vergessen, dass viele dieser Dienste Satelliten im Erdorbit benötigen.
Die Konsequenz ist: im Weltraum wird es eng! Vor allem viele Satelliten und Raketenstufen, welche im letzten Jahrtausend gestartet wurden, verweilen noch heute im Orbit, lange nachdem sie nicht mehr funktionieren. Wie Geisterfahrer, teilweise beladen mit explosiven Treibstoffen, jagen sie mit großer Geschwindigkeit durch den Weltraum und stellen für die zunehmende Zahl neuer Satelliten eine große Gefahr dar. Zusätzlich werden Massen neuer Satelliten für den Aufbau von Mega-Konstellationen gestartet. Wenn sich nichts ändert, drohen bestimmte Orbits so bevölkert zu werden, dass sie für kommende Generationen praktisch unbenutzbar werden. Und für Astronautinnen und Astronauten kann Weltraumschrott schnell zur tödlichen Gefahr werden.
Das Problem ist seit längerem bekannt. Seit etwa 30 Jahren verständigt man sich international zu Weltraumschrott-Vermeidung. Reicht es aus, was wir machen? Können wir der rasant ansteigenden Zahl von Raketenstarts Stand halten? Brauchen wir eine Müllabfuhr im Weltraum? Der Vortrag wird einen Überblick geben über die aktuelle Situation, jüngste Ereignisse, laufende Aktivitäten und einen Ausblick auf kommende Entwicklungen rund um das Thema Weltraumschrott.
Unser Referent: Dr. Jan Grosser
Nach seiner Promotion in Physik wechselte er 2008 zur Raumfahrtagentur im DLR nach Bonn. Seit 2017 ist er dort im Bereich Produktsicherung und Projektunterstützung tätig. Er verantwortet dort die Nachhaltigkeits-Anforderungen für Raumfahrtprojekte, wozu die Vermeidung der Entstehung von Weltraumschrott aber bspw. auch der Schutz von Himmelskörpern vor biologischer Kontamination gehört. Er ist in mehreren internationalen Gremien vertreten, um Deutschland bei der Entwicklung von Standards und Guidelines im Bereich Weltraumschrott-Vermeidung zu vertreten.
Hinweis: Ihre Zugangsdaten bekommen Sie von der DGQ-Geschäftsstelle Düsseldorf kurz vor der Veranstaltung per E-Mail. Sollten Sie noch Fragen hierzu haben, melden Sie sich einfach unter duesseldorf@dgq.de.
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